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Beeinflusst der König der Krokusse die Hormone?

Heute geht es um eine ganz spezielle Pflanze. Bevor Sie mehr über sie erfahren einige Quizfragen am Anfang.

  1. Welche Pflanze wird als der König der Krokusse bezeichnet und woher stammt der Name?
  2. Kann diese Pflanze heilend wirken?
  3. Stimmt es, dass diese Pflanze den Pegel der Neurotransmitter (Hormone im Gehirn) Dopamin und Noradrenalin anheben kann und die Menge an aktivem Serotonin (Gute-Laune-Hormon) steigert?
  4. Weshalb interessieren sich Kriminelle für diese Pflanze?

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CC Lizenz 1D110

Und nun die Antworten zu obigen Fragen.

1. Welche Pflanze wird als der König der Krokusse bezeichnet und woher stammt der Name?

Die Krokusfamilie ist gross – etwa 100 Arten gibt es. Darin ist der Crocus sativus, wie der König der Krokusse lateinisch heisst, ein echter Exzentriker. Einerseits ist die Pflanze unfruchtbar und kann nur per Steckling vermehrt werden. Andererseits bilden sich in der Blüte typische Griffel, aus denen drei Stempelfäden hervorgehen, das eigentliche Safrangewürz. Dominanter Krokusfarbenstoff ist das gelbe Crocin. Aufgrund seiner immensen Färbekraft wurde die Pflanze von den Persern als za’fran= sei gelb bezeichnet. Angebaut wird Safran im Iran und in Europa, dort vor allem im Mittelmeerraum. Ein kleines Anbaugebiet von 2.500 Quadratmetern existiert sogar in der Schweiz im Dörfchen Mund.Der Iran steht mit ca. 170 bis 180 Tonnen jährlich an erster Stelle. Dies macht bis zu 91 % des Marktanteils aus.

2. Kann diese Pflanze heilend wirken?

Der Arzneipflanzenexperte Mathias Schmidt berichtet über eine Studie iranischer Wissenschaftler, die für das Gewürz eine ähnlich antidepressive Wirkung wie für die anerkannten Medikamente Imipramin und Fluoxetin fanden. „Safran wurde allerdings deutlich besser vertragen“, sagt Schmidt. Professor Volker Schulz von der deutschen Gesellschaft für Phytotherapie bezweifelt die Ergebnisse der iranischen Studie, weil weitaus weniger Patienten erfasst wurden, als dies normalerweise für Antidepressiva üblich ist. Er sieht „interessante Ansätze, aber streitbare Beweise“.

Laut der indischen Ayurveda-Lehre soll Safran die Energien wie Liebe, Hingabe und Mitgefühl stärken. Die moderne Forschung konnte diesen Effekt für den Safran genauso wenig bestätigen wie seinen Ruf als Aphrodisiakum berichtet Wissensschaftsjournalist Jörg Zittlau.
Wer einen Selbstversuch mit Safran als Stimmungsaufheller machen will, kann ruhig einen Teeaufguss zubereiten. Sofern die empfohlene Tagesdosis von 1,5 Gramm nicht überschritten wird, besteht kein Risiko. Das Rezept von Prof. Schulz lautet:

  • Drei – vier Safranfäden mit einer Tasse kochendem Wasser überbrühen.
  • Zehn Minuten ziehen lassen.
  • Abseihen und geniessen.

3. Stimmt es, dass diese Pflanze den Pegel der Neurotransmitter (Hormone im Gehirn) Dopamin und Noradrenalin anheben kann und die Menge an aktivem Serotonin (Gute-Laune-Hormon) steigert?

Safran-Extrakt zeigte sich ebenso als wirkungsvolle Unterstützung beim Prämenstruellen Syndrom. Dabei gingen nicht nur die seelischen sondern auch die körperlichen Beschwerden der Frauen zurück. Safran setzt an mehreren Stellen an, um den Menschen seelisch zu stabilisieren. Sein Bestandteil Crocin  hebt den Pegel der Neurotransmitter  Dopamin und Noradrenalin an und steigert die Menge an aktivem Serotonin, auch als Gute-Laune-Hormon bekannt.

4. Weshalb interessieren sich Kriminelle für diese Pflanze?
Die Produktion von Safran ist sehr aufwändig. In vorsichtiger, mühevoller Handarbeit müssen die Safranfäden aus Blüten gezupft werden. Für ein Kilogramm Safran werden 100000 – 150000 Blüten auf 1000 Quadtratmeter benötigt. Zusammen mit den diversen Zwischenhändlern führt das dazu, dass Safran das teuerste Gewürz auf der Welt ist.

Auf der anderen Seite ist das Safranangebot gering – nur 200 Tonnen werden jährlich weltweit produziert. Die Kombination hoher Preis und geringes Angebot führen zu massiven Manipulationen und Betrügereien.

So stammt ein Grossteil des spanischen Safran aus dem Iran, der über 80 Prozent des weltweiten Safranangebotes produziert. Laut dem Arzneipflanzenexperte Schmidt sind circa 70 Prozent Safranfälschungen im Handel.

Wie kann man auf Nummer sicher gehen? Besorgen Sie sich Safranfäden, an deren Ende noch ein bis zwei Millimeter vom gelblich-weissen Griffel sichtbar sind. Dies garantiert, dass die Fäden nicht mit wirkstoffarmen Griffelstücken vermischt und nachgefärbt wurden, sagt Experte Schmidt.

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